Jetzt laufen sie wieder!
Wenn im Herbst das Höhenwachstum der Phyllostachys beendet ist und sich die Seitenäste der neuen Halme beblättert haben, dann steckt der Bambus seine ganze Kraft in die Ausbreitung.
Der Phyllostachys vivax hat ungefähr 2000 seinen Einzug gehalten in unseren Garten, wurde ohne Rhizomsperre gepflanzt und hat sich prächtig „entwickelt“. Damit er sich nicht weiter in die Rasenfläche hin ausbreitet, habe ich vor zwei Jahren einen gut 1 ½ Spaten tiefen und spatenbreiten Graben ausgehoben, der die meiste Zeit des Jahres mit Bambuslaub gefüllt ist, das wir auch sonst unter dem Bambus einfach liegen lassen. Und im August wird es dann spannend. Ein wenig mache ich die Laubschicht hinter dem Graben auf die Seite und sehe die ersten Risse im Boden. Da der vivax frei laufen kann, macht er sich keine Mühe in die Tiefe zu gehen und bleibt dicht unter der Oberfläche. Am Graben angelangt entschließt er sich zum Richtungswechsel nach unten und die Rhizomspitze wird sichtbar.
KEINE ANGST VOR BAMBUS! Jetzt kommen drei Werkzeuge zum Einsatz: Der Sapie (Werkzeug zum Holzrücken, Wurzelzieher), der Spaten und die Astschere.
Das Laub wird aus dem Graben entfernt und der Boden nach weiteren Ausreißern abgesucht, was durch die Risse an der Bodenoberfläche leicht zu erkennen ist.
Der Spaten kommt zum Einsatz, um das Rhizom bis dahin freizulegen, wo es abgeschnitten werden soll. Dann wird der Wurzelzieher unter das Rhizom geschlagen.
Ein Ruck nach hinten mit dem Zapie und der Ausreißer und auch noch gleich weitere Ausläufer sind freigelegt und können abgeschnitten werden.
An ein paar weiteren Stellen wiederholt sich die Prozedur und der Wettlauf mit dem Bambus ist gewonnen. Jetzt bleibt der Graben noch eine Zeit lang offen, um weitere Ausreißer rechtzeitig zu entdecken.
Es ist eine ordentliche Menge Rhizomspitzen zusammen gekommen, doch der Vorschlag, Bambusspitzen aus ökologischem Eigenanbau in den Menueplan aufzunehmen, wird dankend abgelehnt.