Pflanzung

Bambuspflanzen kann man auf verschiedensten Wegen erwerben. Sei es als Ableger von Freunden oder als Ballen und Containerware vom Gärtner. Containerpflanzen sollten beim Kauf auf gute Durchwurzelung überprüft werden. Ist sie vorhanden kann man diese Pflanzen fast das ganze Jahr hindurch pflanzen. Am besten entwickeln sich aber fast alle Bambus-Arten, wenn man sie zwischen Ende März und Anfang bis Mitte Juni einpflanzt. Das heißt: der Bambus wächst ein und erleidet keine Unterbrechung seiner Entwicklung. Er wird während des restlichen Sommers so viele neue Rhizome und Wurzeln bilden, dass er im nächsten Frühjahr freudig neue Halme bildet. Wird erst spät im Herbst oder Vorwinter gepflanzt, wird die Pflanze „stehen“ bleiben. Sie muss dann besonders gegen Frost geschützt und bei Bedarf gegossen werden. Bambus-Arten, die nicht viel Frost vertragen, dürfen auf keinen Fall im Herbst gepflanzt werden. Notfalls werden sie im Container in einem Kleingewächshaus oder einem kühlen hellen Raum überwintert.

Je nachdem, welche Beschaffenheit der Gartenboden hat, in den man den neuen Bambus pflanzen will, muss der Platz und der Boden vor der Pflanzung vorbereitet werden. Sandiger Boden muss durch reife Komposterde verbessert, lehmiger Boden wasserdurchlässig gemacht werden. Das kann auf verschiedene Weise geschehen. Ist der Boden nach unten verdichtet, legt man unten in das Pflanzloch eine dicke Schicht Kies, nachdem man den Boden einen Spaten tief gelockert hat. Ist der Boden allgemein zu tonig, vermischt man den Aushub aus dem Pflanzloch mit Sand oder feinem Kies. Das Pflanzloch sollte mindestens doppelt so groß sein, wie der Container, in dem die neu gekaufte Bambuspflanze steht, nach unten etwa 1 Spaten tiefer. Die Sohle des Pflanzloches wird mit der Grabgabel gelockert, danach kommt als Drainageschicht Kies in das Pflanzloch, bei sandigen Böden eine Packung gut verrotteter Pferdemist. Der Erdaushub wird mit Kompost, verrottetem Mist oder Hornspänen vermischt, damit die Pflanze gleich ausreichend Nahrung findet. Wichtig ist auch, sämtliche Wurzelunkräuter vor der Pflanzung sehr gründlich zu entfernen. Später, wenn der Bambus einmal eingewachsen ist, kann man Winden, Giersch und Quecken kaum mehr herausjäten. Ist das Pflanzloch vorbereitet, wird die Bambuspflanze in das Pflanzloch gerade so weit gesetzt, daß sie nicht tiefer und nicht höher steht als zuvor, dabei sollte die Erde nicht abgeschüttelt werden. Rund um den Ballen wird nun das vorbereitete Substrat gegeben.

Die Pflanze wird dabei immer wieder leicht hochgehoben und vorsichtig geschüttelt, damit sich das Substrat gut setzt. Dann wird gründlich angegossen. Dabei setzt sich das Substrat nochmals. Nach einigen Tagen wird man evtl. wieder Erde auffüllen müssen. Auf Antreten sollte man verzichten, damit die empfindlichen Rhizomknospen nicht beschädigt werden. Mit einer Mulchschicht aus Laub, angewelktem Gras oder halbverrottetem Kompost schützt man die Pflanze vor Feuchtigkeitsverlust. In den ersten Jahren sollte die Mulchschicht im Winter dick sein, damit die Rhizome auch gegen Frost geschützt sind. Sehr gut schützt Strohmulch gegen Frost, allerdings müssen die Strohhalme im Frühjahr dann wieder zwischen den Bambushalmen herausgefieselt werden. Bambuspflanzen mit kleinem Wurzelballen und langen Halmen brauchen nach der Pflanzung einen Halt. Man schlägt dafür zwei Pfähle seitlich der Pflanze in die Erde und verbindet sie mit einem doppelten Kokosstrick. Die Halme sollten lose zwischen den beiden Stricken stehen – so können sie sich wunschgemäß entwickeln, fallen aber auch bei starkem Wind nicht um.

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