Phyllostachys nigra ‘Boryana‘, Bambus des Jahres 2010

Dr. Steffen Greiner

Vorkommen/Herkunft

Diese Form ist in Japan in Kultur entstanden (1912). Die Mutation ging hervor aus Phyllostachys nigra ‘Henonis’ in einem japanischen Garten und wurde von dort aus weiter vermehrt. Wildstandorte sind nicht bekannt.

Wuchsform

Leicht bogenförmige Halme, an der Spitze etwas überhängend. Zweige schräg nach oben gerichtet, Rhizomwachstum in Deutschland meist mäßig.

Foto: Franz Nijakowski
Höhe/Stärke

Im kühleren, gemäßigten Klima werden meist 3 bis 8 m erreicht, an optimaleren Standorten in Asien aber auch in Südeuropa sind 15 bis 20 m möglich. In Deutschland bis 6 cm Halmdurchmesser, in Südfrankreich z.B. aber bis 10 cm.

Halm/Halmscheiden

Der einjährige Halm ist etwas rau, grün später von der Halmbasis ausgehend, ansteigend mit fetzenförmigen Flecken, erst braun, später fast schwarz. Die in den Jahren mahagoniartig weiter dunkelnden Flecken laufen zuletzt zusammen, so dass der Halm von der Basis her braunschwarz wird. Die Färbung hängt vom Licht und von der Wärme am Standort ab. Die Halmscheiden sind sehr dekorativ orange-rosa, gegen das obere Ende mit dunklen Punkten, dreieckig, grüne Spreite, lange Zunge mit Fransen, sichelförmige Öhrchen mit schwarz/roten Wimpern.

Blatt

Laub im Verhältnis zu anderen Phyllostachys dichtstehend und klein, hochglänzend, grün und etwas wellig.

Foto: Daniel Kunz
Winterhärte

Nur befriedigend an sommerwarmen Orten. Etwa -15°C bis -18°C. Bei mittlerer Schädigung werden charakteristischer Weise einzelne Halme völlig abgetötet, andere zeigen geringe oder äußerlich keine Schäden.

Standort

Warm, sonnig, günstig vor Mauer/Wand.

Foto: Franz Nijakowski
Gartenpraxis/Pflegeanforderung

Dekorative Solitärpflanze, die bei günstigem Klima und Standort mit Raum und Zeit auch einen Hain bilden kann.

Topfkultur/Raumbegrünung
Topfkultur von größeren Pflanzen ist sehr dekorativ, aber auf Dauer aufwendig (Umpflanzen, Teilen). Winterschutz unbedingt notwendig!

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