Phyllostachys prominens (W.Y. Xiong), Bambus des Jahres 2009

Dr. Steffen Greiner

Vorkommen/Herkunft

China besonders in den Provinzen Jiangsu und Zhejiang verbreitet in Kultur, ein natürliches Vorkommen ist nicht bekannt. Nach Europa eingeführt wurde er 1995 aus dem Botanischen Garten Shanghai durch die Baumschule „Kimmei“.

Wuchsform

Straff aufrechte Halme, schnelles Wachstum.

Höhe/Stärke

6-10 Meter

Halm/Halmscheiden

Halme grün, bis 8 cm Durchmesser, ältere Halme bekommen auf der Sonnenseite gelblichbraune Flecken, sehr ausgeprägte Nodien (daher der Name). Halmscheiden glatt, leicht bläulich mit rötlicher und gelblicher Ausfärbung oder grünlich-weiß mit kleinen braunen Flecken und Strichen.

Blatt

matt grün, 12 cm lang und 2 cm breit.

Winterhärte

Etwa -16 bis -18°C, In härteren Wintern an vielen Standorten oft nicht ausreichend winterhart. Regeneriert relativ langsam nach Winterschaden

Standort

Sonne bis Halbschatten, wärmeliebend.

Gartenpraxis Pflegeanforderung

Solitärpflanzung oder Freistellung der unteren Halmpartien wegen besserer Sichtbarkeit der attraktiven Knoten. Rhizomsperre!

Topfkultur Raumbegrünung

Nur vorübergehend Topfkultur. Winterschutz!

Bemerkungen

Die neuen Sprossen kommen oft sehr schräg aus der Erde, richten sich aber von selbst bogenförmig in die Senkrechte. Insgesamt stehen alle Halme sehr straff aufrecht.

Abschließend möchten wir noch einmal auf die Ähnlichkeiten dieses Bambus zu Phyllostachys vivax und Phyllostachys dulcis zurückkommen. Gewisse Gemeinsamkeiten dieser drei Arten haben in der Vergangenheit zu leicht verständlichen Verwechslungen geführt und vielleicht war daher dem einen oder anderen EBS Mitglied zum Zeitpunkt der Wahl gar nicht bewusst, welcher Bambus da eigentlich zur Wahl stand. Um die Identifizierung zukünftig etwas leichter zu machen, haben wir versucht, die wichtigsten Unterschiede anhand der Artbeschreibungen [2] zusammenzufassen (Tabelle 1).

P. prominens P. dulcis P. vivax
sehr auffällige Verdickung der Nodien weniger auffällige Verdickung der Nodien kaum verdickte Nodien und wenn dann asymetrisch
Internodien bis 22 cm Internodien bis 25 cm Internodien 25-35 cm
Halmscheiden gelbbraun, spärlich behaart, mit Flecken, die zum Apex hin deutlich dichter sind Halmscheiden gelb oder schmutzig weiß gelegentlich grün oder violett meliert (insgesamt viel heller als bei Prominens), spärlich behaart, wenige kleine Flecken Halmscheiden gelbgrün oder gelbbraun gelegentlich violett meliert, unbehaart, viele Flecken, am dichtesten in der Mitte der Halmscheiden
Halme normalerweise nicht bemehlt Halme anfangs leicht bemehlt Halme anfangs leicht bemehlt
Öhrchen (Halmscheiden) grün oder violett mit langen Haaren/Fransen Öhrchen (Halmscheiden) grün oder grün/violett mit Haaren/Fransen Halmscheiden ohne Öhrchen und Haare/Fransen

Tabelle 1: Wichtigste Unterscheidungsmerkmale zwischen Phyllostachys prominens, Phyllostachys dulcis und Phyllostachys vivax.

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