Phyllostachys violascens, Bambus des Jahres 2012

Dr. Steffen Greiner

Vorkommen/Herkunft

China, in vielen Gegenden in Kultur. Wurde schon sehr früh nach Europa eingeführt.

Wuchsform

starke Ausläuferbildung, senkrechte Halme mit leichter Spitzenneigung.

Abbildung 1: Junge Halme von Phyllostachys violascens, teilweise ist die Streifung noch nicht ausgeprägt, die anfänglich starke Bemehlung der Halme v.a. unterhalb der Nodien ist gut zu erkennen. Foto Frank Bartelt
Höhe/Stärke

6-10 m Höhe, Durchmesser bis 6 cm.

Halm/Halmscheiden

Grün mit gelben, violetten, bräunlichen und rötlichen Streifen, sehr bemerkenswerte Halmzeichnung. Stark hervorgehobener Nodienring. Neuer Austrieb grün, die wunderschöne Streifung entwickelt sich erst nach 3-4 Monaten und wird mit weiterem Altern der Halme immer stärker.

Blatt

dunkelgrün, 20 cm lang und 3 cm breit.

Abbildung 2: Älterer Halm von Phyllostachys violascens, sowohl die Nodienringe als auch die Narben der ehemaligen Halmscheiden sind hervorgehoben. Foto Daniel Kunz
Winterhärte

nicht immer ausreichend, etwa -16°C

Standort

Geeignet für vollsonnige bis teilschattige Standorte, windgeschützt

Abbildung 3a: Die Streifung von Phyllostachys violascens kann sehr variabel sein und ändert sich mit dem Alter der Halme. Foto Frank Bartelt
Gartenpraxis Pflegeanforderung

Anspruchsloser Bambus für Solitär- bis Hain-Pflanzung. Allerdings werden durch den starken Wuchs schnell große Flächen in Anspruch genommen. Auch Rhizomsperren müssen ausreichend dimensioniert sein.

Topfkultur Raumbegrünung

Durch die starke Ausläuferbildung und nur mäßige Winterhärte eher ungeeignet.

Abbildung 3b: Die Streifung von Phyllostachys violascens kann sehr variabel sein und ändert sich mit dem Alter der Halme. Foto Daniel Kunz
Bemerkungen

Die schöne Zeichnung der Halme nimmt mit dem Alter deutlich zu. Etwas Schneebruchgefährdet. Phyllostachys violascens wurde ursprünglich als eigene Art beschrieben (1878). Später wurde die Pflanze dann lange Zeit als Form von Phyllostachys bambusoides angesehen (daher oft noch als P. bambusoides ‚violascens‘ im Handel). Unterdessen ist klar, dass es sich nicht um eine Form von P. bambusoides handelt. Abgesehen von der Streifung sind die morphologischen Ähnlichkeiten zu der erst 1980 beschriebenen Art Phyllostachys praecox sehr auffallend. Vermutlich ist „Praecox“ lediglich eine Form von Phyllostachys violascens, da letztere Art viel früher beschrieben wurde.

Abbildung 3c: Die Streifung von Phyllostachys violascens kann sehr variabel sein und ändert sich mit dem Alter der Halme. Foto Daniel Kunz
Abbildung 4: Höhere Halme ausgewachsener Pflanzen sind bis in mehrere Meter Höhe unbezweigt. Foto Daniel Kunz

Die Seite der EBS-D