Wie hatten wir uns darauf gefreut, die Fahrt nach Schottland, mit Skianhänger am Bus für unsere Pflanzenkäufe. Denkste, der Bus wird zu schwer, das Ding muss wieder ab. Danach geht es endlich Richtung Schottland. In Neuss werden die letzten Mitfahrer aufgesammelt und wir machen uns Richtung Rotterdam. Dort angekommen, besuchten wir das Arboretum Trompenburg. Das Arboretum hat eine sehr große Sammlung von Eichen und anderen wunderschönen Bäumen. Alle waren begeistert. Auch die große Anzahl von verschiedenfarbigen Azaleen und Rhododendren begeisterten die Besucher, nicht zu vergessen die wunderschönen Hosta. Auch konnten sich die ersten mit Pflanzen eindecken, was bei einigen schon die Befürchtungen weckte, der fehlende Skiträger könnte zum Problem werden, es war aber nicht so. Gegen 17.00 Uhr ging es weiter zum Fährhafen, die Fähre wartete, und damit die große Überfahrt. Am nächsten morgen, Punkt 6.00 Bordzeit erschallte ein Weckruf, der auch den letzten aus dem Schlaf riss. Die Fähre hatte inzwischen in Hull angelegt und gegen 8.00 konnten wir bereits das Schiff verlassen. Bevor wir den Bus bestiegen, brachten wir unserem Präsi ein Geburtstagsständchen. Unser Bus machte sich auf die Reise nach Glasgow, wir waren bereit die Insel zu erobern. Auf unserem Weg durch die gerade erblühende englische Landschaft lag das wunderschöne mittelalterliche Städtchen York.
Dort trafen wir unsere schottische Reiseleiterin Hania. Die Zeit die gesamte Stadt zu besichtigen fehlte uns natürlich, deshalb machten wir einen kurzen Bummel durch die Altstadt. Weiter ging es anschließend durch das insgesamt recht flache, sehr grüne England mit Feldern bis zum Horizont, Richtung „schottische“ Grenze. Gretna Green ist unser nächster Haltepunkt. Ein Dörfchen, mit einer Schmiede, das bereits in Schottland liegt und noch bis ca. 1940 englische Liebespaare anzog, da man sich dort vom Schmied bereits mit 16 Jahren, ohne Einwilligung der Eltern, trauen lassen konnte, was in England nicht möglich war.
Der nächste Halt ist ein Gartencenter in Dumfries. Auch hier werden einige fündig. Der Bus wird langsam grün. Unsere letzte Tagesetappe heißt Glasgow. Auf dem Weg dort hin ändert sich die Landschaft spürbar. Es wird sichtbar hügeliger und man sieht auch mehr Wälder. Aus den Raps und Getreidefeldern werden Viehweiden mit Schafen und Rindern, die sich abwechseln mit Heidelandschaft und Hochmooren. Das Land ist recht dünn besiedelt, es wirkt so leer. Gegen Abend erreichen wir Glasgow, die größte Stadt Schottlands mit ca. 750.000 Einwohnern. Am nächsten Morgen machten wir uns auf in Richtung Stirling. Stirling ist eine alte schottische Stadt und war Sitz der schottischen Könige. Hier gibt es die Denkmäler für zwei schottische Helden. Eines für William Wallace (Brave Heart), der mit seinen Truppen bei Stirling Bridge, unterhalb der Burg, die Engländer geschlagen hat und eines für Robert Bruce, der es schaffte, Schottland zum ersten Mal die Unabhängigkeit zu erkämpfen, wenn auch nur für relativ kurze Zeit. Nach Sterling führt uns unser Weg Richtung Pitlochry, wir sind auf dem Weg zu Schottlands kleinster Destille, Edradaur. Die Führung mit Verkostung ist recht interessant, doch der Whisky recht teuer, wie alles in Großbritannien. Der Whisky ist halt etwas für echte Kenner. Er schmeckte übrigens wirklich nicht schlecht.
Weiter führt uns die Fahrt nach Aviemore, wo wir eine den Garten einer Alpin-Stauden-Gärtnerei besuchen, und übernachten wollen. Der Garten der Gärtnerei ist recht idyllisch. Hier kommen die Pflanzenkäufer wieder zu ihrem Recht. Am nächsten Morgen mussten wir früh aufstehen, denn Loch Ness war eines unserer Ziele, bevor wir uns so langsam wieder an den Abschied von Schottland gewöhnen mussten. Ab jetzt beginnt quasi die Rückreise. Unser Weg führt uns wieder nach Süden. Wir bewundern noch einmal dieWeiten der Schottischen Highlands und die Leere der Landschaft.
Wir verstehen, warum das Leben hier „oben“ früher recht beschwerlich gewesen sein muss. Gegen Mittag machten wir noch einen Abstecher nach Balmoral Castle, den Landsitz, den einst Queen Viktoria und ihr Mann Albert erstanden. Rund um das Schloss ein Park mit alten Baumriesen, die ganz ohne sauren Regen haben wachsen dürfen, eine Augenweide. Abends trafen wir in Edinburgh ein. Eine wunderschöne Stadt, und wir widersprachen nicht, als Hania McMillen meinte, sie wäre die schönste in ganz Schottland. Schnell das Gepäck ins Hotel, wir hatten es eilig. Nächster Termin war der schottische Abend, schottisch-irische Musik mit und ohne Dudelsack, sowie junge schottische Tänzer und Sänger. Eines der Lieder hatten wir extra Nachmittags im Bus geübt. Morgens mussten wir wieder früh aufbrechen, wir wollten noch den königlichen Botanischen Garten von Edinburg besuchen. Es sei allen gesagt, die Zeit, die wir zur Verfügung hatten, langte nicht, aber er war sehenswert.
Auch hier war der Pflanzenshop das erste Ziel der Besucher. Danach ging es weiter Richtung Hull zur Fähre. Um 18.00 Uhr hieß es Abschied nehmen von Schottland, Hania und der Insel. Schade. Nach dem Abendessen hatten wir noch einen gemütlichen letzten Abend.
Am nächsten Morgen hat uns der „Kontinent“ wieder. Da alle nicht so recht zum Pflanzenkaufen kamen, machen wir noch einen Abstecher in ein Pflanzencenter. Zum Glück wurde der Bus erst jetzt so voll. Eine komplette Reise durch Schottland hätten die Pflanzen nicht überstanden.
Schade, eine wirklich wunderschöne Reise geht unweigerlich zu Ende.