Fargesia nitida x murielae ‘Obelisk’
Vorkommen/Herkunft | Hybride von Hans Verwey aus Boskoop durch Fremdbestäubung von Fargesia nitida mit Fargesia murielae. |
Wuchsform |
Kompakte, dicht beieinanderstehende Halme mit kurzen Rhizomhälsen, die gerade nach oben wachsen, aber im zweiten Jahr etwas überhängen können. Die neue Halme bekommen bereits im ersten Jahr Blätter und Seitenäste.
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Höhe/Stärke |
Höhe 3 – 5 m, Halme bis 1 cm im Durchmesser oder etwas mehr.
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Halm/Halmscheiden |
Grün, im Alter gelblich grün, Austrieb spät, Mai. Juni, Juli und deshalb nicht spätfrostgefährdet. Halmscheiden am Anfang weiß, später ausfärbend zu orange-braun.
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Blatt |
Hellgrün, matt, ziemlich lang und graziös.
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Winterhärte |
Sehr winterhart, bis -25°C.
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Standort |
Halbschattig, aber auch Sonne wird gut vertragen, kaum Neigung zu Blattrollen außer bei sehr kaltem und trockenem Wetter. Gehört zu dem besten wintergrünen Fargesia.
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Gartenpraxis/ Pflegeanforderung |
Solitär, Gruppenpflanzung, sehr gut geeignet als Hecke. Durch die große Ähnlichkeit und Größe ist ‘Obelisk‘ ein guter Ersatz in Gegenden, wo es zu kalt für Fargesia robusta ‘Campbell‘ ist. Wenig anfällig für Wollläuse.
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Topfkultur/ Raumbegrünung | Nur in großen Kübeln, Robustheit und Winterhärte sind dafür gut. Nicht für Innenräume. |
Bemerkungen |
Diese Auslese wurde unter hunderten verschiedener Sämlinge gefunden. Bereits als Jungpflanze war das hellgrüne Blatt sehr auffällig und Unterschiedlich zu anderen Pflanzen. Die Namensgebung ist ein wenig verwirrend. Die Pflanze wächst zwar aufrecht, aber nicht immer wie ein ‘Obelisk‘. Die älteren überhängenden Zweige benötigen ggf. etwas Schnitt. Der Wuchs ist kräftig und erreicht schnell die endgültige Höhe. Die schmale Wuchsform an der Basis bleibt ganzjährig gut sichtbar.
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Hibanobambusa tranquillans ‘Shiroshima’
Vorkommen/Herkunft |
Ursprünglich aus Japan, höchstwahrscheinlich eine Gattungshybride zwischen Phyllostachys und Sasa.
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Wuchsform |
Leptomorph (ausläuferbildend), braucht daher eine Rhizomsperre oder viel Platz, sehr wuchsfreudig. Die Halme einschließlich Sulcus und die Verzweigung sind ähnlich wie bei Phyllostachys, während die großen Blätter eher ein Merkmal der Gattung Sasa sind.
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Höhe/Stärke |
Meist 2-3 m, aber auch Höhen bis 5 m sind im mitteleuropäischen Klima möglich, bis etwa 2 cm Durchmesser.
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Halm/Halmscheiden | Halm dunkelgrün, Halmscheiden ohne Flecken und schnell abfallend. |
Blatt | Die Blätter sind mit 20 bis 25 cm Länge und 4 bis 5 cm Breite groß und sehr auffallend grün/weiss panaschiert. |
Winterhärte | Mit etwa -20°C gut winterhart. |
Standort |
Sonnig bis halbschattig. In voller Sonne können die weißen Blattanteile auch eine leicht rosa/violette Färbung bekommen.
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Gartenpraxis/ Pflegeanforderung | Einzelstellung als Solitär aber auch – wegen der recht guten Schnittverträglichkeit – als Hecke. |
Topfkultur/ Raumbegrünung |
Für Topfkultur besser geeignet als viele andere Bambusse.
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Bemerkungen | Vermutlich eine Hybride von Phyllostachys nigra ‚Henonis‘ und Sasa veitchii, die am Naturstandort zeitgleich geblüht haben. |
Indocalamus herklotsii
Vorkommen/Herkunft | China, Hong Kong. | |
Wuchsform |
Ausläufer treibend, buschig, mit dünnen Halmen und großen Blättern. Halme tragen an den oberen Knoten in der Regel nur einen Zweig.
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Höhe/Stärke | Bis 2 Meter, Halmquerschnitt bis 6 mm. | |
Halm/Halmscheiden |
Knoten kaum hervortretend, junge Halme sind mit einer wachshaltigen Ausscheidung überzogen. Halmscheiden lederartig, mit Sprenkeln, später brüchig und sehr lange anhaftend.
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Blatt | Blattspreite groß und dunkelgrün glänzend, lanzettlich oder länglich-lanzettlich, 14-29 × 1-5 cm, kahl, Blatt-Nebennerven 6-9 Paare auf jeder Seite der Mittelrippe, mit dem Auge leicht zu erkennen (Tessellation). | |
Winterhärte | Trotz der Herkunft und der großen Blätter ein erstaunlich winterharter Bambus (etwa -20 °C). | |
Standort | Halbschatten bis Schatten. | |
Gartenpraxis/ Pflegeanforderung | Für schattige Standorte und üppig wachsend. Ausläufer treibend, daher Rhizomsperre empfehlenswert. Das große dunkelgrüne Laub fällt v.a. im Winter sofort ins Auge. | |
Topfkultur/ Raumbegrünung |
Topfkultur ist wie bei den meisten Bambussen nur gut mit erhöhtem Aufwand (regelmäßig teilen und umtopfen) sowie Winterschutz möglich.
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Bemerkungen | Schattensolitär oder Flächenpflanzung unter oder zwischen Gehölzen. |
Phyllostachys praecox ‘Viridisulcata’ P.X.Zhang & W.X.Huang
Vorkommen/Herkunft |
Die Stammform Phyllostachys praecox ist in China in vielen Gegenden in Kultur (Provinzen Zhejiang, Jiangsu, und Anhui), daher ist der genaue Ursprung nicht zu bestimmen. Die hier beschriebene Form ‘Viridisulcata‘ wurde erst 1990 in China beschrieben.
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Wuchsform |
Sehr wüchsig mit starker Ausläuferbildung, daher teils großer Halmabstand, senkrechte Halme.
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Höhe/Stärke |
Bis 8 Meter und 5 cm Durchmesser.
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Halm/Halmscheiden | Halme gelb mit grüner Rinne (Sulcus) und vereinzelten weiteren grünen Streifen, sehr bemerkenswerte und leuchtende Halmzeichnung. Hervorgehobener Nodienring. Halmscheiden grün-braun bis dunkelbraun mit unterschiedlich großen sehr dunklen Flecken und violetten Streifen. Auffallend ist der für Phyllostachys sehr frühe Austrieb (März/April), daher auch der Artname “praecox“. Dieser kommt aus dem Lateinischen und bedeutet etwa frühzeitig oder voreilig. |
Blatt | Dunkelgrün, bis 20 cm lang und 3 cm breit. |
Winterhärte |
Nicht immer ausreichend, windgeschützt bis etwa -18°C.
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Standort | Sonnig bis halbschattig. |
Gartenpraxis/ Pflegeanforderung |
Hain (Solitär)
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Topfkultur/
Raumbegrünung
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Wie alle Phyllostachys nicht zur dauerhaften Topfkultur oder für Innenräume geeignet.
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Bemerkungen |
Durch die schöne Zeichnung der Halme ein besonderer Bambus. Die morphologischen Ähnlichkeiten dieser erst 1980 beschriebenen Art Phyllostachys praecox zu Phyllostachys violascens, – abgesehen von der deutlich unterschiedlichen Streifung der Halme – sind sehr auffallend. In der aktuellen „Flora of China“ gar werden die beiden Arten nicht mehr unterschieden und Phyllostachys praecox als Synonym für Phyllostachys violascens verwendet. Da Phyllostachys violascens viel früher beschrieben wurde (1878), könnte nach den Regeln der Nomenklatur „Praecox“ somit auch lediglich eine Form von “Violascens“ sein. |