„La Bambouseraie d’Anduze“
Nachdem es innerhalb weniger Wochen drei Unwetter mit schweren Regenfällen und Stürmen gab und Wetterexperten die höchste Alarmstufe für die Region unseres Reiseziels aussprachen, erhielten wir am Tag unserer Anreise den Anruf der Rezeption: „Kommen Sie besser nicht. Es droht wieder ein Unwetter!“ Die Entscheidung der Reisegruppe stand jedoch schnell fest: Wir wollen nach Anduze! Dabei war die Palette der Gemütsverfassung der einzelnen Reiseteilnehmer sehr breit gefächert von enthusiastischer Vorfreude bis zu nervösem Unwohlsein. Was wird uns erwarten?
Der Landeanflug auf Montpellier am Abend des 10. Oktober wurde dann von einer Art „Blitzmarathon“ begleitet, jedoch war es trocken. 7 Personen mit Gepäck fanden dann im Mietwagen Platz und so begaben wir uns mitten in der Nacht auf die Suche nach unserem Ferienhäuschen in Sauve. Das war nicht einfach, wir umkreisten das Ziel mehrfach und Einheimische halfen uns weiter, denn die Hauptzufahrtstraße zur Ferienanlage war durch die Folgen der Unwetter gesperrt und wir mussten durch den „Hintereingang“, der kaum zu erkennen war. Unser Fahrer Jürgen und Copilot Arndt brachten uns trotz aller Widrigkeiten sicher ans Ziel. Mittlerweile hatte es angefangen zu regnen.
Aber was war das? Unglaublich, der nächste Tag zeigte sich dann von einer ganz anderen Seite: Bilderbuchwetter! Herrlich! Und los ging’s zur „La Bambouseraie d’Anduze“. Vorher besorgten wir uns alles, was man so an Proviant braucht.
Wir konnten heilfroh sein, dass der Park überhaupt geöffnet hatte – und zwar (fast) nur für uns. Es war menschenleer und es war einfach gigantisch. Natürlich muss es im Frühjahr zur Bambusaustriebzeit und zur Kamelienblüte fantastisch sein, aber der Herbst hat auch ganz bestimmt seine Highlights.
Die Bambushaine zeigten sich sehr gut gepflegt und fast makellos und die fruchtenden Musabestände wird man auch nur zum Ende der Vegetationszeit in dieser üppigen Pracht erleben.
In den einzelnen Themenbereichen, z.B. im laotischen Dorf (Le village laotien) fühlte man sich mit dem passenden blauen Himmel und bei T-Shirt-Temperaturen fast wie in den Tropen. Im „Pavillon du Phoenix“ breiteten wir unsere Mitbringsel aus. Picknick im Bambuspark – was gibt es schöneres? Bei normalem Besucheraufkommen wäre das wahrscheinlich gar nicht möglich gewesen.
Am zweiten Tag sahen wir uns bei ebenfalls herrlichem Wetter in der Gegend um und abschließend Montpellier mit seinen engen Gässchen an. Der „Jardin des plantes“, der 1593 als der erste Botanische Garten Frankreichs angelegt wurde, hatte aufgrund der Unwetterfolgen geschlossen und wir konnten nur über die Mauer einige Eindrücke erhalten. Hier könnte man ja beim nächsten Besuch mal reinschauen.
Ich kannte die Bambousairie bisher nur von Euren Berichten und Fotos und es war noch beeindruckender, als ich mir vorgestellt hatte. Eines steht fest: da will ich unbedingt wieder hin und am liebsten mit Bambusfreunden!
Bericht und Fotos aus dem Bambus-Journal 4 2014 von Ute Außem für Jürgen und Marlies, Klaus-Peter und Bärbel, Arndt und Hanne
Informationen: La Bambouseraie, 552 rue de Montsauve, 30140 Générargues, France, http://www.bambouseraie.com/